Adventskonzert 2018 – Adveniamus

Adveniamus, ein Weihnachts-Cantorium

Das Konzerterlebnis im Advent – Bericht von der Aufführung in Uttenreuth am 9.12.2018

Die katholische Kirche St. Kunigunde in Uttenreuth war zum Adventskonzert des Singvereins Uttenreuth mehr als rappelvoll. Wie war das möglich? Lag es an dem relativ unbekannten Weihnachts-Cantorium „Adveniamus“, lag es an der Kooperation mit dem Walter-Rein-Chor Erlangen und dem Symphonischen Blasorchester Herzogenaurach oder an guter Presse und guter Werbung? Hat alles zusammen die Menschen neugierig und offen auf diese Werk gemacht? Sie wurden nicht enttäuscht.

„Tonmalerei und Harmonik“ beschreiben nur unzureichend die geballte musikalische Stärke der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach und auch nicht die von Cantamus Uttenreuth und dem Walter-Rein-Chor Erlangen gefühlvoll vorgetragenen Texte der Weih­nachtsgeschichte. Einer Geschichte aus der Sicht von Josef und Maria, aber begin­nend mit der Schöpfung bis zur Rückkehr aus Ägypten.

Norbert Engelmann, der Komponist und Leiter der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach und Pfarrer Helmut Hetzel, der den theologischen Hintergrund beitrug, verstanden es, die Kontraste der Gefühle der Maria, eines Herodes, der Hirten, der 3 Könige oder auch die der trauernden Mütter von Rama musikalisch und durch die Texte den Zuhörern zu vermitteln.

Maria und Josef zweifeln an der Aufgabe, die Gott ihnen gestellt hat. Die Hilflosigkeit bei der Herbergssuche und die schroffe, harte Ablehnung in Bethlehem. Als Gegensatz, die Hirten, die die frohe Botschaft sofort verstehen. Die Reise der 3 Könige wird vom Orchester rhythmisch mit typisch orientalischen Klangfarben intoniert. Die Huldigung der 3 Könige, deren Gaben von Gold, Weihrauch und Myrrhe gering sind gegen das göttli­che Leben. Als Kontrast tritt Herodes in seiner Angst, die Macht zu verlieren, auf den Plan und schreckt nicht vor dem Kindesmord zurück. Dieser Teil mit minutenlan­gem Weinen und Klagen ist in seiner Dramatik schwer zu ertragen. Wut, Trauer und ge­fühlte Gottverlassenheit werden herausgeschrien. Der Tod des Herodes macht dann den Weg frei für die Rückkehr nach Nazareth. Hier schließt sich der Kreis von Moses, der das Volk Israel aus Ägypten geführt hatte. Hier erfährt die Geschichte ein vorläufiges „Happy End“.

Die“ Verabschiedung“ verbal eingeführt von Dekan Dobeneck und von den Chören und Orchester musikalisch umgesetzt, ist die Verheißung in eine neue Zeit. Denn „Adveniamus“, bedeutet auch „Ankommen“ in Jesus. Die Wirklichkeit heute verdeutlichte der Weih­nachts-Rap mit „Laufen und Kaufen, vergesst diesen Wahnsinn, findet den wahren Sinn“.

Mit diesen provozierenden Gedanken wollte, nach einem Wechselbad der Gefühle für Zuhörer und auch Sänger und Musiker, der Applaus für die beiden Chöre, Walter-Rein-Chor und Cantamus-Uttenreuth und die Stadtjugendkapelle Herzogenaurach mit der Dirigentin Andrea Kaschel lange kein Ende nehmen. Alle mitwirkenden Musiker und Sänger bedankten sich zum Schluss bei Andrea Kaschel, die mit Freude und großem Ein­satz die Aufgabe übernommen hatte, die beiden Chöre und das Orchester erfolgreich für dieses große Gemeinschaftswerk zusammenzuführen. (h.s.)

 

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